Als Top Partner von Dräger ist es unser Anliegen, Fachwissen rund um mobile Gaswarntechnik und deren sicherheitsrelevante Aspekte zu vermitteln. Im folgenden Experteninterview teilen Ingo Hinrichsen und Julia Seeler von Dräger ihre umfassende Expertise zu den wichtigsten Themen der Gasmesstechnik.
Erfahren Sie, welche entscheidende Rolle mobile Gaswarngeräte für den Arbeitsschutz spielen, welche Risiken bei falscher Anwendung drohen und wie durch regelmäßige Wartung, fachgerechte Schulung und systematische Dokumentation die Funktionssicherheit gewährleistet wird. Das Interview bietet wertvolle Einblicke in technische Innovationen und praxisnahe Hinweise für die normkonforme Implementierung mobiler Gasmesstechnik in Ihrem Unternehmen.
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Warum ist der Einsatz mobiler Gaswarngeräte in der heutigen Arbeitswelt so entscheidend?
Ingo Hinrichsen | Verkaufsberater Region Nordost
Die Bedeutung mobiler Gaswarngeräte in der Arbeitswelt ist vielschichtig und umfasst drei wesentliche Anwendungsfelder: Zum einen das Freimessen von potenziell gefährlichen Arbeitsbereichen, wobei die momentane Situation in einem Behälter oder engen Raum hinsichtlich einer Gefahrstoffexposition, Explosionsgefahr oder Sauerstoffmangel bzw. -überschuss zuverlässig festgestellt wird.
Zum anderen dienen tragbare Gaswarngeräte der persönlichen Überwachung von Mitarbeitern, die in Gefahrenbereichen tätig sind. Diese am Körper getragenen Geräte alarmieren sofort bei Grenzwertüberschreitungen und gewährleisten somit den individuellen Arbeitsschutz gemäß aktuellen Vorschriften. Der dritte Anwendungsbereich ist die stationäre oder temporäre Bereichsüberwachung, bei der strategisch platzierte mobile Gaswarngeräte kontinuierlich die Luftqualität in definierten Arbeitszonen überwachen und bei Gefahrensituationen umgehend Alarm auslösen, um kollektive Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Als Behälter und enge Räume gelten Arbeitsbereiche, die von festen Wänden umschlossen und luftaustauscharm sind. In diesen Bereichen können durch die räumliche Begrenzung oder durch vorhandene Stoffe, Zubereitungen oder Anlagen besondere Gefährdungen entstehen. Das Gefahrenpotenzial übersteigt dabei das normale Niveau gewöhnlicher Arbeitsplätze erheblich.
Auch Bereiche, die nur teilweise von festen Wandungen umgeben sind, in denen sich aber aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oder der Konstruktion Gefahrstoffe ansammeln können bzw. Sauerstoffmangel entstehen kann, werden als enge Räume im Sinne der BG-Regel definiert und erfordern ein fachgerechtes Freimessen.
Welche Branchen sind besonders auf zuverlässige mobile Gaswarngeräte angewiesen, und welche spezifischen Gefahren drohen dort?
Ingo Hinrichsen: Besonders angewiesen auf zuverlässige mobile Gaswarngeräte sind zahlreiche Industriezweige mit spezifischen Gefährdungspotentialen. Dazu zählen die chemische Industrie, der Öl- und Gassektor, die Feuerwehr, der Bergbau sowie die Schifffahrt. Ebenso wichtig sind diese Geräte in der Wasser- und Abwasserbehandlung, bei Energieversorgern, in der Stahlerzeugung und Metallverarbeitung, der pharmazeutischen Industrie und der Lebensmittelherstellung.
In diesen Industriezweigen bestehen besondere Risiken durch giftige, explosive oder brennbare Gase, möglichen Sauerstoffmangel oder -überschuss sowie durch unsichtbare, oft geruchlose, aber hochgefährliche Gaskonzentrationen, die nur durch moderne Messtechnik rechtzeitig erkannt werden können.
Wie hat sich die Technologie mobiler Gaswarngeräte in den letzten Jahren weiterentwickelt, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Bedienfreundlichkeit?
Ingo Hinrichsen: Die Technologie mobiler Gaswarngeräte hat enorme Fortschritte in Bezug auf Sicherheit, Vernetzung und Benutzerfreundlichkeit gemacht. In Kombination mit der Software Gas Detection Connect können Daten heute live übertragen und Geräteflotten effizient verwaltet werden. Moderne Gaswarngeräte sind speziell für die persönliche Überwachung optimiert und bieten höchste Sicherheitsstandards.
Broschüre Dräger Gas Detection ConnectWesentliche Entwicklungen umfassen ein intuitives Alarm-Konzept mit D-Light (grün) als Vertrauens-Signal, das die Einsatzbereitschaft anzeigt, sowie klar differenzierte Gerätealarme (gelb) und Gasalarme (rot). Die Bedienelemente wurden ergonomisch verbessert mit 40% größeren Tasten, die auch mit Handschuhen gut bedienbar sind.
Hinzu kommen sprachfreie Icons für zahlreiche Fehler- und Warncodes sowie eine verständliche Anzeige für Messbereichs-Über- und -Unterschreitungen. Die robuste Bauweise mit Wasser- und Staubschutz (IP 68) und einem Falltest von über 2 Metern gewährleistet Zuverlässigkeit auch unter anspruchsvollen Industriebedingungen. All diese Entwicklungen tragen zur einfachsten Handhabung moderner Gasmessgeräte bei.
Was sind typische Fehler, die beim Einsatz mobiler Gaswarngeräte gemacht werden?
Ingo Hinrichsen: Bei der Verwendung mobiler Gaswarngeräte treten in der Praxis verschiedene kritische Fehler auf. Eine grundlegende Gefahr entsteht durch die Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Wartungsanforderungen gemäß den technischen Regeln T 021 und T 023. Diese Regelwerke definieren verbindliche Prüfintervalle, die für die Funktionssicherheit unerlässlich sind.
Ein weiteres Problem stellt die unzureichende Ausbildung dar. Häufig fehlen die erforderlichen Kenntnisse sowohl bei unterwiesenen Personen als auch beim qualifizierten Fachpersonal. Dabei ist gerade das Verständnis der Messprinzipien, der gasphysikalischen Grundlagen und der korrekten Interpretation von Messwerten entscheidend für den sicheren Einsatz dieser Geräte zum Schutz von Gesundheit und Leben.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, bei dem falsche Verwendung oder fehlende Wartung eines mobilen Gaswarngeräts zu einem Unfall oder einem Beinahe-Unfall geführt hat?
Ingo Hinrichsen: Ein besonders tragischer Fall ereignete sich, als ein Mitarbeiter in einen Schieberschacht einer Abwasserdruckrohrleitung einstieg. Der Schacht machte oberflächlich einen trockenen und sauberen Eindruck, wodurch keine unmittelbare Gefahr vermutet wurde. Dennoch kam es zu einer dramatischen Situation: Der Mitarbeiter stand plötzlich in Flammen und verstarb trotz sofortiger Rettungsversuche noch an der Unfallstelle.
Die nachträgliche Untersuchung ergab eine Sauerstoffkonzentration von mehr als 30% in dem Schacht – zum Unfallzeitpunkt könnte sie sogar noch höher gewesen sein. Dieser Sauerstoff wurde etwa drei Kilometer vom Unglücksort entfernt zur Geruchsbeseitigung in die Leitung injiziert. Hätte man dazu Luft anstatt reinen Sauerstoff verwendet, wäre der Unfall nicht geschehen.
Bei sehr hohen Sauerstoffkonzentrationen und ölbeschmutzter Kleidung kann sogar die normale Umgebungstemperatur als Zündquelle ausreichen. Eine vorherige fachgerechte Messung der Sauerstoffkonzentration hätte diesen tragischen Unfall verhindern können.
Wie groß ist die Gefahr, dass Mitarbeiter trotz vorhandener Geräte gefährdet werden, wenn mobile Gaswarngeräte falsch verwendet oder schlecht gewartet sind?
Ingo Hinrichsen: Die Gefahr ist außerordentlich hoch. Gaswarngeräte können nur dann Leben retten, wenn sichergestellt ist, dass sie im Notfall auch zuverlässig funktionieren. Daher sollte vor jeder Arbeitsschicht, bei Mehrschichtbetrieb einsatztäglich und zeitnah zum Einsatz eine sorgfältige Sichtkontrolle durchgeführt werden. Ebenso wichtig ist ein Anzeigetest mit einer “Bumptest-Station”, um die Funktionsfähigkeit der Sensoren zu überprüfen.
Zusätzlich kommt es entscheidend auf die Qualifikation der Benutzer an. Es sollten ausschließlich speziell geschulte Personen mit der richtigen Ausbildung sein, die diese sicherheitsrelevanten Geräte einsetzen. Ohne regelmäßige Prüfung und fachkundige Handhabung können selbst moderne mobile Gaswarnsysteme ihre lebensrettende Funktion nicht erfüllen, was zu schwerwiegenden oder sogar tödlichen Unfällen führen kann.
Warum ist die Schulung von Mitarbeitern, die mit mobilen Gaswarngeräten arbeiten, so entscheidend?
Julia Seeler | Vertriebsingenieurin Services Region Nordost
Weil ein Gaswarngerät Leben schützen und bei Bedarf retten soll und das kann es nur dann zuverlässig tun, wenn es richtig genutzt wird. Die Seminare der Dräger Academy vermitteln essenzielles Wissen für die Praxis.
Wie sieht aus Ihrer Sicht eine effektive Unterweisung aus? Reicht eine einmalige Schulung oder braucht es regelmäßige Auffrischungen?
Julia Seeler: Aus der persönlichen Erfahrung kann sicher jeder nachvollziehen, dass sich Routinen nur durch Wiederholung einstellen, sprich regelmäßige Auffrischungen. Aus zugehörigen Leitlinien, speziell DGUV-Grundsätzen heraus werden zudem ausdrückliche Empfehlungen für den Zeitpunkt einer Erstunterweisung/Ausbildung sowie Wiederholungsunterweisungen/Fortbildungen beschrieben.
Was sind die häufigsten Wissenslücken bei Mitarbeitern, die mobile Gasmesstechnik nutzen?
Julia Seeler: Dass Ihre konkrete Aufgabenstellung in Bezug auf die Nutzung des Gaswarngeräts immer mindestens und zusätzlich konkretisiert auf die Tätigkeit eines Trainings bedarf. Selbst wenn ich das Gaswarngerät im Sinne einer PSA nur ‚mitnehmen’ muss, brauche ich das Wissen „Grundlagen zum Einsatz von tragbaren Gaswarngeräten” gemäß DGUV Information 213-056/213-057 (Kurzform T 021 / T 023). Wenn ich zusätzlich Arbeitsbereiche Freimessen soll ist die Ausbildung: „Freimessen von Behältern und engen Räumen nach DGUV Regel 113-004″ erforderlich.
Da diese Abgrenzungen im ersten Moment überfordern können, stehen wir Ihnen gemeinsam mit Dräger selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite.
Ihr Fachberater WELF BEHRENS steht Ihnen zur Seite.
Als zertifizierter Fachberater für PSA und geprüfter Fachberater für Atemschutz, PSAgA und Dräger Gasmesstechnik sowie Sachkundiger für Atemschutz Fit Test ist Welf Behrens unser Spezialist für jede Problemstellung. Besprechen Sie Ihre Fragen völlig unverbindlich.
Welche Wartungs- und Prüfintervalle empfehlen Sie für mobile Gaswarngeräte?
Julia Seeler: Wir empfehlen in Deutschland immer die Intervalle gemäß DGUV Information 213-056/213-057 (Kurzform T 021 / T 023), um im Versicherungsfall auf der sicheren Seite zu sein. Hiernach sind Gaswarngeräte in der Regel alle 4 Monate einer Kontrolle zu unterziehen.
Kontrolle | Wann? | Wie? | Wer? | Qualifikation |
---|---|---|---|---|
Sichtkontrolle & Anzeigetest mit Prüfgas* | vor jeder Arbeitsschicht, Anzeigetest bei Mehrschichtbetrieb einsatztäglich; zeitnah zum Einsatz | Sichtkontrolle / Bump-Test-Station, X-dock-Station | Unterwiesene Person | Unterweisung durch qualifizierte Person oder durch Dräger Academy (regelmäßige Nachschulungen) |
Funktionskontrolle | 4 Monate für Ex, Tox, O2 | X-dock-Station, Kalibrierstation (PC, am Gerät) | Qualifiziertes Fachpersonal: Gerätewart/ DrägerService | Qualifikation durch Hersteller/ Dräger Academy (regelmäßige Nachschulungen) |
Systemkontrolle | 1 Jahr (zusammen mit einer Funktionskontrolle) | Kalibrierstation (PC, am Gerät) | Befähigte Person: Hersteller/ DrägerService | Tiefgreifende Ausbildung mit regelmäßigen Nachschulungen |
Aufzeichnungen | 3 Jahre | Kalibrierstation (PC, am Gerät)/ Werkstatt | Befähigte Person: Hersteller/ Dräger Service | Tiefgreifende Ausbildung mit regelmäßigen Nachschulungen |
* Genauigkeit der Prüfgaskonzentration +/- 5% (soweit technisch möglich; Ausnahme u.a. Mischgase mit H2S)
Was passiert technisch im Inneren eines mobilen Gaswarngeräts, wenn es nicht regelmäßig gewartet wird?
Julia Seeler: Es sind viele technische Entwicklungen möglich, wenn das Gerät nicht regelmäßig genutzt und/oder gewartet wird. Angefangen von einem Perfomanceverlust der Batterie/des Akkus. Alarm-LED und Hupe können defekt sein.
Herzstück der Gaswarngeräte sind die Sensoren. Durch Staub, Schmutz etc. können die Filterzugänge hierzu undurchlässig geworden sein oder der Sensor ist durch äußere Einflüsse bzw. Lebensdauer nur noch eingeschränkt messfähig.
Welche Anzeichen gibt es dafür, dass ein mobiles Gaswarngerät dringend gewartet werden muss?
Julia Seeler: Die optische Erscheinung des Gerätes ist ein wichtiger Indikator; daher sind regelmäßige Sichtkontrollen zwingend erforderlich. Warnhinweise können sich durch wiederkehrende optische oder akustische Fehlermeldungen äußern oder durch die direkte Anzeige eines anstehenden Wartungsintervalls auf dem Display. Besonders wichtig ist die systematische Dokumentation aller durchgeführten Kontrollintervalle.
Diese sollte vorzugsweise in einem digitalen Wartungsmanagementsystem erfolgen, das automatisierte Erinnerungsfunktionen bietet und so unabhängig vom Gerät selbst auf fällige Wartungen hinweist. Dies gewährleistet die Einhaltung aller vorgeschriebenen Prüfzyklen und schafft Rechtssicherheit.
Digitales Wartungsmanagement mit MÖWIUS
Welche Rolle spielt der regelmäßige externe Service im Vergleich zur internen Wartung, wenn es um maximale Sicherheit geht?
Julia Seeler: Das fängt mit einem grundsätzlichen 4-Augen-Prinzip an. Zudem muss die jährliche Systemkontrolle durch eine Befähigte Person durchgeführt werden. Dieser Status kann nicht mit einer Schulung allein erreicht werden. Die Dräger Servicetechniker sind alle Befähigte Personen und verfügen durch regelmäßige interne Fortbildungen über aktuelle Wissensstände zu den Regelwerken, aber auch zu den gerätespezifischen Updates inkl. aktueller Softwarestände.
Welche Innovationen sind im Bereich mobiler Gasmesstechnik aktuell besonders spannend?
Ingo Hinrichsen: Im Bereich der mobilen Gasmesstechnik steht aktuell besonders das Flottenmanagement im Fokus der technologischen Entwicklung. Darunter versteht man das umfassende Verwalten, Steuern und Kontrollieren des gesamten Geräteparks, was einen deutlichen Fortschritt in der Effizienz und Sicherheit bringt.
Zu einem professionellen Flottenmanagement gehören essenzielle Elemente wie die systematische Geräteausgabe und -rücknahme, die strategische Einsatzplanung sowie die Organisation und kontinuierliche Optimierung der Arbeitsabläufe. Ebenso wichtig sind die vorausschauende Bedarfsplanung für Neuanschaffungen, ein strukturiertes Wartungs- und Reparaturmanagement sowie die effiziente Beschaffung von Ersatzteilen und notwendigen Verbrauchsmaterialien.
Darüber hinaus bietet modernes Flottenmanagement entscheidende Vorteile im Bereich des Controllings sowie beim automatisierten Auslesen und Berichten der erhobenen Messdaten. Diese Entwicklungen tragen maßgeblich zur Erhöhung der Arbeitssicherheit bei gleichzeitiger Steigerung der Wirtschaftlichkeit bei.
Wie tragen vernetzte mobile Gaswarngeräte und IoT-Technologien dazu bei, die Sicherheit der Mitarbeiter weiter zu verbessern?
Ingo Hinrichsen: Ein zentraler Vorteil ist die Darstellung aller Geräte auf einer digitalen Karte, inklusive Live-Alarmstatus und präzisem Standort des jeweiligen Benutzers. Dies ermöglicht ein schnelleres Auffinden eines Gefahrenbereichs oder von in Not geratenen Mitarbeitern.
Die vernetzte Technologie erlaubt zudem die Durchführung effizienterer und sicherer Evakuierungen. Durch GPS-Überwachung lässt sich der Evakuierungsstatus in Echtzeit verfolgen, was das Ermitteln der sicheren Ankunft aller Mitarbeiter deutlich erleichtert.
Ein weiterer signifikanter Fortschritt liegt in der Dokumentation: Die vernetzten Systeme eliminieren den Bedarf an manueller Berichterstattung durch automatisches Speichern, Abrufen und Berichten von sicherheitsrelevanten Daten. Dies reduziert nicht nur den administrativen Aufwand, sondern minimiert auch das Risiko menschlicher Fehler in der Dokumentation, was besonders bei behördlichen Überprüfungen oder im Versicherungsfall von entscheidender Bedeutung sein kann.
Gibt es Entwicklungen im Bereich selbstkalibrierender oder wartungsfreier Geräte?
Ingo Hinrichsen: Im Bereich selbstkalibrierender Geräte bietet die Dräger X-dock-Serie einen bedeutenden technologischen Fortschritt. Diese innovativen Systeme ermöglichen die volle Kontrolle über die tragbaren Dräger Gasmessgeräte und führen automatische Begasungstests sowie präzise Kalibrierungen durch. Besonders hervorzuheben ist der dabei deutlich verringerte Prüfgasverbrauch bei gleichzeitig verkürzter Testdauer, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile mit sich bringt.
Dennoch ist zu betonen, dass vollständig wartungsfreie Geräte in diesem sicherheitskritischen Bereich nicht realisierbar sind. Die regelmäßige Wartung von Gaswarngeräten ist in nationalen und internationalen Bestimmungen fest verankert und bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitssicherheit. Moderne Systeme können den Wartungsaufwand optimieren und die Zuverlässigkeit erhöhen, ersetzen jedoch nicht die vorgeschriebenen regelmäßigen Überprüfungen durch qualifiziertes Fachpersonal.
Welche drei konkreten Tipps würden Sie einem Unternehmen geben, das den sicheren Einsatz von mobilen Gaswarngeräten optimieren möchte?
Ingo Hinrichsen: Für Unternehmen, die den sicheren Einsatz von mobilen Gaswarngeräten optimieren möchten, empfehle ich folgende drei zentrale Maßnahmen:
Als zertifizierter Fachberater für PSA und geprüfter Fachberater für Atemschutz, PSAgA und Dräger Gasmesstechnik sowie Sachkundiger für Atemschutz Fit Test ist Welf Behrens unser Spezialist für jede Problemstellung. Besprechen Sie Ihre Fragen völlig unverbindlich.
Wie können kleine und mittlere Unternehmen sicherstellen, dass sie trotz begrenzter Ressourcen alle Prüf- und Schulungsanforderungen einhalten?
Julia Seeler: Im ersten Schritt durch Beratung Ihres Fachhändlers bzw. Dräger als Hersteller.
Für die Prüfanforderungen empfehlen wir einen Wartungsvertrag oder die nachhaltige Registrierung in einer Datenbank Ihres Fachhändlers, so dass Sie proaktiv an die Prüfintervalle erinnert werden.
Service für Dräger GeräteEine Erstunterweisung/Ausbildung kann ebenso durch Dräger angeboten werden. Hiernach werden die Kunden ebenso an ablaufende Trainingsbescheinigungen erinnert. In vielen Bereichen sind heute auch bereits digitale Trainings umsetzbar, die zeitlich und örtlich flexibel umgesetzt werden können.
Unterweisung tragbare Dräger GaswarngeräteWelche Rolle spielt die Dokumentation im Sicherheitskonzept rund um mobile Gasmesstechnik?
Ingo Hinrichsen: Die Dokumentation nimmt im Sicherheitskonzept für mobile Gasmesstechnik eine entscheidende Schlüsselrolle ein. Bei einem Zwischenfall auf einer Anlage interessieren sich Versicherungen zuallererst dafür, ob sämtliche vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld korrekt durchgeführt und dokumentiert wurden. Wer nicht lückenlos nachweisen kann, dass an allen erforderlichen Stellen funktionstüchtige Gasdetektoren im Einsatz waren, gerät unweigerlich in Erklärungsnot.
Sicherheitsverantwortliche müssen jederzeit zentrale Fragen beantworten können: Wer arbeitet gerade wo mit welchem Gerät? Wurde das Gerät vor dem Einsatz ordnungsgemäß getestet? An welchen Stellen der Anlage wurden in der letzten Schicht auffällige Konzentrationen gemessen? Im Ernstfall müssen diese Informationen praktisch auf Knopfdruck verfügbar sein – andernfalls drohen empfindliche Bußgelder durch die Aufsichtsbehörden. Beispielsweise mussten Unternehmen im Jahr 2013 über drei Millionen Dollar Strafzahlungen für Verstöße gegen die Regeln und Vorschriften der Kommunikation von Gefahren an die US-amerikanische OSHA (Occupational Safety and Health Administration) leisten.
Die Dokumentation und das damit verbundene Datenmanagement sind in nahezu allen Industriezweigen zu einer zentralen Herausforderung geworden – einer sehr zeitintensiven zudem. Effizientes Flottenmanagement bedeutet daher auch, Reportings so weit wie möglich zu automatisieren, um Aufwand und damit Arbeitskosten zu reduzieren, ohne dabei Abstriche bei der Sicherheit zu machen.
Welche Anforderungen sollten Unternehmen an ihre Servicepartner im Bereich mobiler Gaswarngeräte stellen, um maximale Sicherheit und Funktionalität zu gewährleisten?
Julia Seeler: Um vollumfängliche Wartungen/Kontrollen und Reparaturen an Gaswarngeräten vornehmen zu dürfen, ist der Kenntnisstand einer Befähigten Person notwendig. Lassen Sie sich zugehörige Nachweise vorlegen und achten Sie auf die Aktualität des Dokuments!
Welche Bedeutung hat die regelmäßige Zusammenarbeit mit qualifizierten Dienstleistern, um Sicherheitsrisiken durch falsche Nutzung oder fehlende Wartung zu minimieren?
Julia Seeler: Wie oben beschrieben sind wir als qualifizierter Hersteller und Dienstleister fortlaufend im internen und externen Austausch zu Anpassungen der Regelwerke in unserem Themenbereich und geben diese Informationen auch zeitnah an unsere Fachhändler und Endkunden weiter. So können Sie sicher sein, dass Sie stets den aktuellen Stand der Technik umsetzen können.
Welche Botschaft möchten Sie abschließend an Sicherheitsverantwortliche und Mitarbeiter senden, die täglich mit mobiler Gasmesstechnik arbeiten?
Ingo Hinrichsen: “Technik für das Leben” ist unser Anliegen bei Dräger. Gemeinsam mit MÖWIUS stehen wir Ihnen zur Seite, damit Ihre mobilen Gaswarngeräte stets zuverlässig funktionieren und somit ihren Beitrag zum Gesundheitsschutz und zur Sicherheit Ihrer Mitarbeiter leisten können.
Mit unserem Rundum-Service können Sie sich voll und ganz auf uns verlassen. Von der Beratung und Konfiguration, über den Kauf oder die Miete, bis hin zur Unterweisung und regelmäßigen Wartung – wir bieten Ihnen alles aus einer Hand. Vertrauen Sie auf unsere Expertise und sichern Sie den zuverlässigen Betrieb Ihrer Gaswarngeräte durch unseren umfassenden Service.
Ihr Rundum-Sorglos-Paket: wir kümmern uns, um Ihre Ausstattung mit mobiler Gaswarntechnik sowie den entsprechenden Schulungen Ihrer Mitarbeiter und sorgen für fristgerechte Prüfungen Ihrer Geräte. Damit Sie in Sicherheit arbeiten können.
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