Die Hornhaut
In direktem Kontakt mit der Umwelt spielt sich eine wichtige Rolle bei der Transmission
von Lichtstrahlen. Sie ist das Gebilde des menschlichen Körpers mit der höchsten Empfindlichkeit.
Die Pupille
Lichtkontrolleur in der Mitte der Iris, sie arbeitet wie eine Blende einer Kamera. Ihr
Durchmesser verändert sich mit der Helligkeit.
Die Linse
Ermöglicht dank eines Kontrollmuskels die Scharfeinstellung (nahes Sehen, fernes
Sehen).Mit dem Alter verliert dieser Muskel an Kraft und beeinträchtigt das Nah sehen. Die Linse kann
durch lange Einwirkung von IR- (Infrarot)- und UV (Ultraviolett)-Licht Ihre Transparenz verlieren, was
den Sehverlust zur Folge hat.
Die Netzhaut
Hier laufen alle Lichtstrahlen zusammen. Sie überträgt durch den optischen Nerv alle
Informationen ans Gehirn, damit Sie das Gesehene wahrnehmen können. Verbrannte Netzhautzellen
sind für immer verloren, was einen irreversiblen Sehverlust zur Folge hat.
Gefahren für die Augen in der Arbeitswelt
Die Augen, unser wichtigstes Sinnesorgan, sind empfindlich gegen vielfältige Gefährdungen. Daher
werden verschiedenartige Formen der Schutzausrüstung (z.B. Bügelbrillen, Vollsichtschutzbrillen,
Schweißer-Schutzbrillen, Schutzbrille mit Helmbefestigung, Visiere) für die Augen angeboten.
Das Auge oder auch das Gesicht kann durch folgende Einflüsse geschädigt werden:
Grundstandards:
EN165 – Persönlicher Augenschutz – Wörterbuch genormter Begriffe im Augenschutz
EN166 – Persönlicher Augenschutz – Allgemeine Anforderungen
EN167 – Persönlicher Augenschutz – Optische Prüfverfahren
EN168 – Persönlicher Augenschutz – Nicht-Optische Prüfverfahren
Standards nach Filtern (Linsen):
EN169 – Filter für Schweißarbeiten und bei verwandten Verfahren
EN170 – Filter zum Schutz vor Ultraviolettstrahlen (UV)
EN171 – Infrarot (IR-Filter) EN172 – Sonnenschutzfilter für die Industrie
Schweißen:
EN175 – Geräte für Augen- und Gesichtsschutz beim Schweißen und bei verwandten Verfahren
EN207 – Filter für Laserstrahlung
EN379 – Schweißerschutzfilter
In vielen Fällen ist mit dem Zusammentreffen mehrerer dieser Gefährdungen zu rechnen. So treten z.B. beim Schweißen neben optischen auch mechanische und thermische Einflüsse auf. Beim Austreten von Flüssigkeiten oder Gasen unter hohem Druck ist mit mechanischen, chemischen und thermischen Gefährdungen zugleich zu rechnen.
Speziell hinsichtlich der Stoßfestigkeit muss auf die Zertifizierung (geprüfte Leistung) zurückgegriffen werden. Nicht alle Vollsichtbrillen und Visiere entsprechend generell der höheren Stoßfestigkeit, ebenso kann eine einfache Schutzbrille eine höhere Stoßfestigkeit aufweisen. Auch die Eignung für Flüssigkeitsspritzer u.a. werden auf der Brille angegeben. Mehr dazu siehe unten.
Material der Scheiben: Polycarbonat oder Acetat
Beschichtung der Scheiben: kratzfest und/oder beschlaghemmend
Tönung der Scheiben*:
Es gibt noch weitere Tönungen für sehr spezielle Einsatzbereiche wie z.B. die Arbeit mit UV-Lampen, zum Schutz vor Blaulicht usw. Darauf soll hier nicht näher eingegangen werden.
* Auch wenn die meisten Hersteller ähnliche Tönungen verwenden und die Einsatzbereiche sich entsprechend ähneln, kann hier nicht generell für alle Schutzbrillen aller Hersteller gesprochen werden. Es handelt sich hier um einen Überblick über die von Honeywell für seine Scheiben genutzten Tönungen.
Schutz vor optischer Strahlung – Filter
Die Tönung kann einen Anhaltspunkt zum Einsatzbereich geben oder schlicht durch die Färbung an sich einen Schutz z.B. vor Blenden oder eine Kontrastverbesserung bieten.
Um den korrekten Schutz sicherzustellen – ganz besonders auch vor unsichtbarer Strahlung – muss allerdings darauf geachtet, werden, ob die Schutzbrille für eine spezielle Filterung geprüft und zertifiziert wurde. Z.B. schützt nicht jegliche getönte Brille auch notgedrungen vor Sonnenlicht.
Die entsprechende Kennzeichnung muss direkt auf der Brillenscheibe angegeben sein – Details zur Kennzeichnung siehe hier.
Beim Schutz vor optischer Strahlung ist zu beachten, dass unter Umständen auch Mitarbeiter einen entsprechenden Augenschutz benötigen, die nicht direkt „mit der Strahlung arbeiten“, aber sich dennoch im Strahlungsumfeld befinden, z.B. beim Schweißen, in der Nähe starker Hitzequellen, bei Löt- oder Brennschneidarbeiten, in Gießereien o.ä.
Belüftung
Viele Schutzbrillen sind optional mit direkter oder indirekter Belüftung erhältlich. Das ist besonders bei dicht abschließenden Vollsichtbrillen und überall da ein Thema, wo Schwitzen, Dampf und Feuchtigkeit eine Rolle spielen und die Belüftung ein Beschlagen der Scheiben vermindern kann.
Schutz gegen biologische Gefährdung
Zum Schutz vor Mikroorganismen sollten abdichtende Vollsichtbrillen mit der Kennzeichnung „3“ (Flüssigkeits-Tröpfchen und -Spritzer) eingesetzt werden.
Schutz gegen Gefährdungen durch elektrischen Strom
Eine Grundvoraussetzung ist hier, dass die PSA keine freiliegenden Metallteile aufweisen darf bzw. metallfrei sein sollte – die Schutzbrille muss „dielektrisch“ sein. Die optischen Gefährdungen liegen hauptsächlich im Auftreten von Störlichtbögen. Der entsprechende Schutz kann nur durch Gesichtsschutz-Visiere mit entsprechender Zertifizierung (Kennzeichnung „8“) erreicht werden, nicht durch Schutzbrillen.
Quelle: Nordwest Broschüre PSA- Verordnung
Augenschutz mit Sehschärfe bzw. Korrektionsschutzbrillen sind auf Anfrage erhältlich!
Augenschutz – gewusst wie! Leicht verletzbar – einfach zu schützen!
Damit die Brillenauswahl fur den Einsatzbereich erfolgen kann, sind sowohl Sichtscheiben wie auch Fassungen mit Kennbuchstaben und Ziffern versehen.
Vorzahl | VLT-Bereiche | |
---|---|---|
keine | Schweißen | 1,2 |
1 – Für Arbeiten mit besonders hohen Anforderungen an die Sehleistung für den Dauergebrauch sowie für Vorsatzscheiben, keine optische Verzerrung
2 – Für Arbeiten mit durchschnittlichen Anforderungen an die Sehleistung
3 – Nur in Ausnahmefällen für grobe Arbeiten ohne größere Anforderungen an die Sehleistung und nicht für den Dauergebrauch
Die rechtlichen Bestimmungen für PSA im Bereich Augenschutz sind komplex. Bei Fragen zu den Vorschriften für Ihre Tätigkeiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Sie haben Fragen?
Wir helfen Ihnen gern!
MÖWIUS GmbH
Tel. +49 (0) 40/54 88 02-0
E-Mail info@moewius.de
Bleiben Sie auf dem neusten Stand zu Arbeitsschutz und C-Teile-Management: Innovative Produkte, hilfreiche Fachartikel und wichtige Neuerungen.
Folgen Sie uns und verpassen Sie nie wieder etwas Neues: