C-Teile-Management FAQ: Die häufigsten Fragen & Antworten
C-Teile-Management ist ein Bereich in Unternehmen, dessen Potential häufig gar nicht oder nicht vollständig ausgeschöpft wird. Nicht selten liegt dies daran, dass der Begriff und vor allem die Tragweite nicht richtig verstanden werden – kurzum existieren viele Fragen um C-Teile-Management. In diesem Artikel wollen wir die uns am häufigsten gestellten Fragen kurz und einfach beantworten. Gerne nehmen wir uns auch Ihrer Frage oder Herausforderung an.
Was ist der Unterschied zwischen C-Teilen und indirektem Material?
C-Teile und indirektes Material werden oft gleichgesetzt und tatsächlich haben beide vieles gemeinsam. Aber bei der ABC-Analyse geht es um eine Kategorisierung der zu beschaffenden Materialien nach ihrem Einkaufsvolumen gemessen in EUR im Verhältnis zu ihrer Menge. Ein hoher Einkaufspreis und geringe Beschaffungsmenge führt zur Kategorisierung als A-Teil. C-Teile haben geringe Werte und hohe Mengen. Dadurch verursachen sie überproportional hohe Bearbeitungskosten pro Stück.
Indirektes Material sind solche Teile, die nicht in das Endprodukt einfließen, sondern zum Betrieb des Unternehmens benötigt werden. Viele davon sind C-Teile. Aber auch direktes Material kann zu den C-Teilen zählen, z.B. Schrauben, die ins Endprodukt einfließen.
Wo liegen die konkreten Einsparungen durch den Einsatz eines C-Teile Managers?
Ein perfekt optimierter C-Teile-Beschaffungsprozess kommt ohne Anfrage, ohne Lieferantenrecherche und -auswahl, ohne Angebotsanforderung, ohne Angebotsprüfung und ohne Warenbestellung für einzelne C‑Teile aus, denn diese Tätigkeiten können in Rahmenverträgen mit einem C-Teile-Manager grundsätzlich und für ein eindeutig definiertes Portfolio an Material einmalig festgelegt werden.
Der Wegfall dieser Prozessschritte ermöglich eine massive Ersparnis von internen Bearbeitungskosten. Realisiert werden kann dieses Einsparpotenzial aber nur, wenn der vereinbarte Prozess strikt eingehalten wird. Sobald nämlich die Bedarfsträger im Einzelfall Preise vergleichen und sich auf dieser Basis für einen anderen Lieferanten entscheiden – und sobald solche Beispiele Schule machen, kann dies zu einem schleichenden Verlust des Einsparpotenzials führen, weil solches Maverick Buying mehr Prozesskosten verursacht, als es beim Einkaufspreis vermeintlich einspart.
Was ist Maverick Buying?
Eine der größten Herausforderungen des C-Teile Managements ist, dass die betroffenen Bedarfsträger eine Einsparung von Prozesskosten nicht unmittelbar wahrnehmen. Wohl aber werden Einkaufspreise wahrgenommen und vor allem die Bearbeitungsgeschwindigkeit. Eine Unzufriedenheit mit längeren Lieferzeiten (z.B. wegen einmal wöchentlicher Warenanlieferung zwecks Reduzierung der Intralogistikkosten) und standardisiertem Material (Werksnorm) kann dazu führen, dass sich einzelne Bedarfsträger vorbei an den definierten Prozessen selbst behelfen und auf eigene Faust „ihr“ C-Teil kaufen, was gemeinhin als Maverick Buying bezeichnet wird. Dass dabei oft Werksnormen umgangen, Rabatte nicht genutzt und aufwendige Einzelbeleg-Buchungen verursacht werden, bekommt der jeweilige Bedarfsträger schon nicht mehr zu spüren. Oft geschieht dies also sogar im guten Glauben, die bessere Lösung gefunden zu haben.
Um C-Teile-Management erfolgreich einzuführen benötigt es den Support der Unternehmensführung, d.h. C-Teile sind eine Managementaufgabe.