Die Auswahl des richtigen Augenschutzes
Welchen Augenschutz brauchen Sie wirklich? Wir erklären es Ihnen kompakt und einfach. Der wichtigste Schritt im Entscheidungs- und letztendlich Kaufprozess ist die vorhergehende Gefährdungsbeurteilung und Analyse des spezifischen Arbeitsplatzes. Es gibt keinen Augenschutz, der generell an jedem Arbeitsplatz getragen werden kann, ebenso wenig wie die One-fits-all-Brille für jeden Träger.
Folgende Schritte sollten, unserer langjährigen Erfahrung nach, innerhalb des Auswahlprozesses immer berücksichtigt werden.
4. Festlegung der erforderlichen Eigenschaften und Erkennen der Kennzeichnung
Wenn die Arbeitsplatzanalyse durchgeführt wurde und klar ist, welche Eigenschaften und Schutzwirkungen der Augenschutz haben muss, können einige Merkmale ganz einfach aus den Produktspezifikationen, Katalogangaben usw. gelesen und Produkte entsprechend ausgewählt werden. Dazu gehören das Scheibenmaterial, Beschichtungen oder Belüftung, Seitenschutz oder extra weites Sichtfeld.
Die auch in den gesetzlichen Vorgaben und Normen festgelegten Eigenschaften und Schutzlevel, die mit entsprechenden Prüfungen nachgewiesen werden müssen, können aus der Kennzeichnung (gem. EN 166) abgelesen werden, die auf Rahmen und Scheiben angebracht sein muss.
Neben den oben ausgeführten Punkten sind hier außerdem zu finden: Temperaturbeständigkeit, Farberkennung, Lichttransmission und optische Klasse/verzerrungsfreie Sicht, außerdem die spezifischen Einsatzbereiche Lichtbogen und heiße Feststoffe/geschmolzenes Metall.
Mit einer entsprechenden Übersicht sind die Eigenschaften einfach aus der Kennzeichnung abzulesen:
5. Festlegung zusätzlicher Eigenschaften – Passform und Tragekomfort
Zusätzlich zu den erforderlichen Eigenschaften der Schutzbrille gibt es viele weitere Merkmale, die an die jeweiligen Umstände oder persönliche Anforderungen angepasst werden können und teilweise auch müssen.
- Um bestmöglichen Dichtsitz am Kopf zu erlangen, sollten verschiedene Schutzbrillen mit unterschiedlichen Breiten von den Anwendern getestet werden.
- Um einen sicheren Sitz zu gewährleisten und Verrutschen oder Herunterfallen zu vermeiden, sollte die Passform auf der Nase geprüft werden – hier können z.B. Modelle mit anpassbarem Nasensteg und/oder verstellbarer Bügelneigung (Inklination – Brillenneigung zum Wangenknochen) gewählt werden.
- Ebenso sollte der Sitz hinter den Ohren / am Kopf entlang darauf überprüft werden, dass die Brille auch bei der ausgeführten Tätigkeit nicht rutscht, da ansonsten trotz getragener Schutzbrille eine Gefährdung der Augen riskiert wird. Diesbezüglich sind Modelle mit flexibel anpassbaren Bügeln verfügbar. Die Honeywell Avatar™ z.B. besitzt komplett frei bieg- und anpassbare Bügel durch einen innenliegenden Drahtkern.
- Des Weiteren können für zusätzlichen Tragekomfort weitere Merkmale berücksichtigt werden wie weiches Rahmenmaterial, gepolsterte Bügelenden oder Nasenbügel, Stirn-/ Brauenpolsterung, leichtes Gewicht uvm.
6. Durchführung eines Tragetests im Arbeitsalltag
Bevor eine finale Entscheidung getroffen wird, sollten Tragetests durch verschiedene Mitarbeiter im Arbeitsalltag durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die richtige Schutzwirkung bei allen Arbeitsschritten und Bewegungen sichergestellt ist. Auch eventuelle Besonderheiten oder Zusatzanforderungen, die in der Theorie nicht erfasst wurden, können im Praxistest noch erkannt werden.
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Tragekomfort – denn nur wenn die Schutzbrillen auch über einen gesamten Arbeitstag bequem zu tragen sind und vom Träger akzeptiert werden, werden sie auch tatsächlich getragen. Durch den Tragetest (optimalerweise mit einer Auswahl verschiedener Modelle) wird außerdem der Mitbestimmung Rechnung getragen, die auch maßgeblich zur Trageakzeptanz beiträgt.