Atemschutzmasken gegen Gase und Dämpfe
Wer am Arbeitsplatz Schadstoffen ausgesetzt ist, deren Moleküle kleiner als 0,001 µm sind, muss sich mit Atemschutz speziell gegen Gase und Dämpfe schützen. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick und Hinweise, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Anmerkung: Diese Übersicht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit sowie Richtigkeit aller Angaben und Informationen zu jeder Zeit können nicht gewährleistet werden.
Fragestellungen vor der Auswahl von Masken gegen Gase und Dämpfe
Bevor Sie eine Wahl zwischen Hersteller und Atemanschluss treffen, müssen zunächst die folgenden wichtigen Faktoren, Werte und Fragen bestimmt und beantwortet sein, um anschließend einen Maskentyp zu wählen:
- Welche Arten von Gefahrenstoffen befinden sich in welcher Konzentration in der Umgebung? Nur die genaue Kenntnis der Stoffe, stellt die richtige Auswahl der Filter sicher. Sind diese nicht bekannt, müssen sie ermittelt und die Konzentration gemessen werden. Mit der Konzentration und dem Arbeitsplatzgrenzwert (siehe GefStoffV) erhalten Sie das erforderliche Schutzniveau.
- Welche Form haben die Gefahrenstoffe? Gase- und Dämpfefilter schützen nicht gegen Partikel, für den Schutz gegen Partikel muss ein Kombinationsfilter verwendet werden. Zum Schutz gegen Partikel allein, genügt partikelfiltrierender Atemschutz.
- Haben die Schadstoffe Warneigenschaften, z.B. Geruch oder Geschmack? Haben die Stoffe kaum oder keinen Geruch oder Geschmack, müssen sich die Atemanschutzgeräteträger zwingend an den Filterwechselplan halten, weil ein Filterdurchbruch nicht bemerkt wird. Bei hohen Schadstoffkonzentrationen wird daher zur Erhöhung der Sicherheit zu umgebungsluftunabhängigem Atemschutz geraten.
Des Weiteren sind auch personenbezogene Faktoren und die Voraussetzungen am Arbeitsplatz bei der Auswahl zu berücksichtigen:
- Gesundheitliche Voraussetzungen
- Passform und Dichtsitz
- Individuelle Merkmale im Gesicht wie z.B. Bartwuchs
- Kombination mit weiterer PSA
- Umgebung, z.B. Ex-Schutz, Arbeitsplatzverhältnisse
- Dauer der Aussetzung
- Bestehende Raum- bzw. Außentemperatur
- Atemleistung / körperliche Belastung (sitzend, laufend, stehend)
- Notwendigkeit Mobilität, Sichtverhältnisse, Kommunikation
Besonderheit Bart- und Brillenträger
Die DGUV Regel 112-190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“ schreibt ab sofort einen Fit Test (Dichtigkeitsprüfung) für jeden Träger geschlossener Atemanschlüsse vor. Auch Atemschutzmasken mit Filtern gegen Gase und Dämpfe fallen in diese Kategorie. Aufgrund der Dichtlinie der Masken am Gesicht, können Bartträger diesen Test nicht bestehen. In unserem Ratgeber erhalten Sie einen Überblick zum Fit Test.
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Auswahl des richtigen Filters gegen giftige Gase und Dämpfe
In der EN 14387:2004 +A2008 sind die Filter nach den Schadstoffarten und ihrer Aufnahmekapazität klassifiziert. Dementsprechend sind Filterkartuschen genormt nach Buchstaben und Farben, die angeben, welche Gefahrenstoffe gefiltert werden:
1) AX-Filter dürfen nur im Anlieferungszustand (fabrikfrisch) verwendet werden. Wiederverwendung und Verwendung gegen Gasgemische ist absolut unzulässig.
2) CO-Filter dürfen nur einmal verwendet werden und sind nach Verwendung zu entsorgen. Anweisungen nach lokalen Richtlinien müssen beachtet werden.
3) Hg-Filter dürfen gem. EN 14387 nur für maximal 50 Stunden eingesetzt werden.
4) NO-Filter dürfen nur einmal verwendet werden und sind nach Verwendung zu entsorgen.
5) Reaktor-Filter: Anweisungen nach lokalen Richtlinien müssen beachtet werden.
Auf den Filterkartuschen finden sich neben den Buchstaben auch Zahlen, die die entsprechende Filterklasse zu dem Gefahrenstoff angeben. Es gibt drei Filterklassen, die sich auf die Aufnahmekapazität beziehen:
| Filterklasse | Einsatzgrenzen |
|---|---|
| 1 | max. erlaubte Konzentration bei Verwendung mit Halbmasken: 1000 ml/m3, jedoch nicht höher als bis zum 30-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) |
| 1 | max. erlaubte Konzentration bei Verwendung mit Vollmasken: 1000 ml/m3, jedoch nicht höher als bis zum 400-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) |
| 2 | max. erlaubte Konzentration bei Verwendung mit Halbmasken: 5000 ml/m3, jedoch nicht höher als bis zum 30-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) |
| 2 | max. erlaubte Konzentration bei Verwendung mit Vollmasken: 5000 ml/m3, jedoch nicht höher als bis zum 400-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) |
| 3 | max. erlaubte Konzentration bei Verwendung mit Halbmasken: 10000 ml/m3, jedoch nicht höher als bis zum 30-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) |
| 3 | max. erlaubte Konzentration bei Verwendung mit Vollmasken: 10000 ml/m3, jedoch nicht höher als bis zum 400-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) |
Anhand der Liste der Gefahrenstoffe, ihrer Konzentration und der zulässigen Arbeitsplatzgrenzwerte (siehe GefStoffV und TRGS 900) kann somit ermittelt werden, welcher Filtertyp für einen bestimmten Einsatz geeignet ist.
Welchen Filtertyp benötigen Sie?
Wenn Sie uns die Sicherheitsdatenblätter sowie Informationen zur Konzentration der bei Ihnen vorhandenen Schadstoffe geben, können wir Ihnen eine Empfehlung zur Verwendung des richtigen Atemschutzgerätes geben. Völlig unverbindlich und kostenfrei.
Auswahl Atemschutzmaske gegen Gase und Dämpfe
- Einschränkungen durch das Tragen einer Brille
- Trageakzeptanz
- Erlaubte Gebrauchsdauer
- Kosten
- Erforderliches Schutzniveau (Vollmasken erreichen höheres Schutzniveau)
- Kombinationsmöglichkeiten mit weiterer PSA (Hersteller bieten in der Regel Sets an, die zusammen zertifiziert sind – sprechen Sie uns gerne dazu an)
Im folgenden stellen wir Ihnen die Maskentypen für Filter gegen Gase und Dämpfe vor:
Einwegmasken
Für einmalige Einsätze bieten sich Einwegmasken an. Zum Beispiel die 3M Einweg-Lackiermaske schützt gegen feste und flüssige Partikel sowie organische Dämpfe bei Tätigkeiten zum Beispiel mit wassermischbaren Lacken und Dispersionsfarben. Einwegmasken bieten den Vorteil, dass Lagerung, Reinigung und Wartung entfallen.
3M Einweg-Lackiermaske im eShop
Mehrweg-Halbmasken
Wer regelmäßig Atemschutz verwendet, für den sind Mehrweg-Masken oft die bessere Alternative. Je nach Anforderungen an das Schutzniveau sind Halbmasken mit der entsprechenden Filterkombination die richtige Wahl . Die Gebrauchsdauer ist etwas höher als bei der Verwendung von Vollmasken.
Die 3M™ Secure Click™ Halbmasken zum Beispiel sind dazu bestimmt, in Verbindung mit dem dazugehörigen Filtersortiment wirkungsvoll und komfortabel vor vielen der gängigen Gase, Dämpfe und Partikel im Industrieumfeld zu schützen. Die neue 3M™ Secure Click™ HF-800 Halbmasken Serie setzt dabei auf sehr einfache Handhabung bei höchster Sicherheit – auch bei uns erhältlich.
3M™ Secure Click™ HF-800 Broschüre
Mehrweg-Vollmasken
Ist für Ihre Einsätze ein höherer Schutz notwendig, ist eine Vollmaske möglicherweise die richtige Wahl. Mit der Dräger X-plore 5500 haben Sie zudem durch die 180°-Weitwinkel-Sichtscheibe garantiert eine verzerrungsfreie und ausgezeichnete Sicht beim Arbeiten. Der doppelte Dichtrahmen mit dreifacher Dichtlinie sorgt für maximale Sicherheit.
Dräger X-plore 5500 Broschüre
Gebrauchsdauer für Atemschutzmasken gegen Gase und Dämpfe
Um den Atemschutzgeräteträger vor einer Überbeanspruchung zu schützen, hat die DGUV eine Gebrauchsdauer und Erholungsdauer für Atemschutzausrüstung festgelegt. Diese unterscheidet sich je nach eingesetzten Gerät, da sich Atemwiderstand, Gewicht und das Klima im Gerät selbst unterscheiden und den Träger unterschiedlich schnell belasten.
Je nach Art Ihrer Tätigkeit kann die Gebrauchsdauer (ehemals Tragezeit) eine Rolle für die Auswahl des Atemanschlusses spielen:
| Atemschutzausrüstung | Gebrauchsdauer in Min. | Erholungsdauer in Min. | Gebrauchsdauer pro Schicht in MIn. |
|---|---|---|---|
| Halbmaske P1/P2 | 150 | 30 | 420 |
| Halbmaske P3 oder Gasfilter | 135 | 30 | 420 |
| Halbmaske Kombinationsfilter | 120 | 30 | 360 |
| Vollmaske P1/P2 | 135 | 30 | 420 |
| Vollmaske P3 oder Gasfilter | 120 | 30 | 360 |
| Vollmaske Kombinationsfilter | 105 | 30 | 300 |
Quelle: DGUV 112-190 Tabelle 21
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Wenn Sie sich unsicher sind, welche Filterart und welchen Atemanschluss Sie verwenden sollten, sprechen Sie uns einfach an. Wir sind Experten im Bereich Atemschutz und arbeiten mit allen wichtigen Herstellern in dem Bereich zusammen. Wir unterstützen Sie in jeder Phase: Gefährdungsbeurteilung, richtige Auswahl der PSA, Bereitstellung PSA durch Miete oder Kauf, Unterweisung und Schulungen.
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WICHTIG: Filterwechsel bei Atemschutzmasken gegen Gase und Dämpfe
Um die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten, müssen Filter gegen Gase und Dämpfe in vorgeschriebenen Intervallen gewechselt werden, um einen Filterdurchbruch zu vermeiden. In einem individuellen Plan für Ihre Arbeitsumgebungen sollten dabei allgemeingültige Herstellerangaben sowie eigene Erfahrungen, die je nach Arbeitsplatz unterschiedlich sein können, die Wechselintervalle bestimmen. In den folgenden Fällen sollten die Filter ausgetauscht werden:
- Ablauf des Haltbarkeitsdatums auf der Packung ohne Verwendung des Filters
- Spätestens 6 Monate nach Entnahme aus der Packung
- Wenn der Gefahrenstoff zu riechen oder zu schmecken ist
- Wenn sich Schimmel bilden kann – in vielen Fällen bereits nach 30 Tagen! (Entsprechende Behälter zu Lagerung bieten z.B. Dräger, 3M oder Moldex an)
- Wenn ein Wechsel laut Filterplan ansteht
Lagerung, Reinigung und Wartung von Atemschutzmasken gegen Gase und Dämpfe
Die gesamte Schutzausrüstung ist bei Nichtgebrauch ordnungsgemäß zu lagern und vor äußeren Einflüssen wie Sonneneinstrahlung oder Korrosion zu schützen. Laut DGUV 112-190 sind Masken nach Gebrauch zu reinigen und desinfizieren und in festen Intervallen zu prüfen und nach Herstellerangaben zu warten.
Bedenken Sie auch die korrekte Unterweisung Ihrer Mitarbeiter sowie die Dokumentation aller Maßnahmen.
Damit alles ganz einfach läuft.
Wir beraten Sie im Bereich Atemschutz - einfach und unverbindlich. Weil uns die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter wichtig ist.
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