Handschuhe werden entsprechend des Risikoniveaus in drei Gruppen eingeteilt – einfache, mittlere oder komplexe Ausführung. Es ist darauf zu achten, dass Handschuhe gewählt werden, die ein entsprechendes Schutzniveau gewährleisten.
Übersicht: Trägermaterialien für Handschuhe
Die EN 420 legt allgemeine Anforderungen für alle Schutzhandschuhe fest und befasst sich mit grundlegenden Eigenschaften derselbigen. Hier werden u. a. Handschuhgrößen, Beweglichkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit überprüft. Die Norm darf nur zusammen mit weiteren Normen (z. B. EN 388) angewendet werden.
Test | Sinnvoll z.B. wenn... | |
---|---|---|
A | Abriebfestigkeit (1-4) | ...die Handschuhe sehr intensiven Arbeiten an rauen Oberflächen ausgesetzt sind |
B | Schnittfestigkeit (Coupe) (1-5) | ...mit scharfen Werkzeugen oder mit unbehandelten, rauen Werkstücken hantiert wird |
C | Weiterreißkraft (1-4) | ...die Handschuhe andauernd Belastungen ausgesetzt sind, die das Material beanspruchen |
D | Durchstichkraft (1-4) | ...häufig in unbekannte Gegenstände gegriffen wird |
E | Schnittfestigkeit (TDM) (A-F) | ...die Oberfläche eines Werkstücks viele Unebenheiten und Spitzen aufweist |
F | Stoßprüfung | ...wenn die Handschuhe Erschütterungen und / oder Vibrationen ausgesetzt sind |
Die EN 388 ist im Prinzip die Universal-Handschuhnorm. Selbst einfachste Tätigkeiten können zu schmerzhaften und gefährlichen, mechanischen Verletzungen führen, wenn die Hände nicht gegen diese Gefahren geschützt sind. Die Prüfungen auf Abrieb- und Schnittfestigkeit, Weitereißkraft sowie Durchstichkraft simulieren die Gefahren der Arbeitswirklichkeit und geben, je nach erreichter Leistungsstufe, einen guten Anhaltspunkt, wie robust ein Schutzhandschuh ist.
In der Tabelle sehen Sie eine Übersicht der EN 388 und Beispiele im Alltag:
Einsatzempfehlungen für Schutzhandschuhe
Neben mechanischen Risiken sind weitere Gefahrenquellen zu hohe oder zu niedrige Temperaturen. Gerade in Handwerks- und Produktionsbetrieben ist der Anwender vielen verschiedenen Temperaturen ausgesetzt. So kann die Umgebungstemperatur sehr differenzieren, z. B. zwischen einem Hochofen und der kalten Lagerhalle im Winter. Dasselbe ist der Fall bei Produktionsteilen und Maschinen. Ein unbedachter Griff in eine laufende Maschine auf Betriebstemperatur führt schnell dazu, dass Schutzhandschuhe zerstört werden oder noch schlimmer, der Anwender Verbrennungen davonträgt.
Die EN 407 legt Anforderungen und Prüfverfahren für thermische Risiken fest. Innerhalb dieser Norm wird, neben anderen Parametern, die Kontaktwärme geprüft, die im Arbeitsalltag sehr relevant ist. Heiße Werkstücke oder Maschinen können bereits bei 100°C und weniger zu Verletzungen führen. Eine Leistungsstufe von 1 bei Kontaktwärme sichert dem Anwender zu, dass die Schutzhandschuhe bei 100°C mindestens 15 Sekunden schützt. Alle Parameter der Norm werden in den Leistungsstufen von 0-4 angegeben.
Doch nicht nur heiße Temperaturen führen zu Gefahren, auch kalte Temperaturen können sich nachteilig auf die Arbeitsleistung, die Arbeitszeit und auch die Gesundheit auswirken. Im schlimmsten Fall drohen Erfrierungen. Um dem entgegenzuwirken sind bestimmte Schutzhandschuhe für kalte Umgebungen bzw. den Winter notwendig.
Die EN 511 legt die Anforderungen zum Schutz vor Kälte fest. Dabei wird sowohl der direkte Kontakt (Kontaktkälte) als auch die Umgebungstemperatur (Konvektionskälte) mit einbezogen. Die Leistungsstufen sind von 0 bis 4 unterteilt. Soll der Handschuh beispielsweise in einer Umgebung mit viel Eis und Schnee eingesetzt werden, kann innerhalb der Norm auch die Dichtigkeit getestet werden.
Schutzhandschuhe gegen chemische und bakteriologische Risiken, Chemikalien-Schutzhandschuhe entsprechen der Kategorie III.
Abschließend können Schutzhandschuhe mit X oder 0 ausgezeichnet sein. Das X bedeutet, dass einer oder mehrere Tests der Norm nicht durchgeführt sind, die Norm aber dennoch gültig ist, da die Grundanforderungen erfüllt sind. Die 0 bedeutet, dass die Schutzhandschuhe die Mindestanforderungen nicht erfüllt haben.
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